Die Pokerwelt hat ein langes Gedächtnis – besonders, wenn es um brisante Momente voller Emotionen geht. Genau zehn Jahre ist es her, dass ein deutscher Spieler beim Irish Open für einen der umstrittensten Moves der Turniergeschichte sorgte. Und während das Irish Open 2025 aktuell mit Rekordfeldern und hochkarätiger Besetzung in Dublin läuft, wird dieser Moment wieder heiß diskutiert.
Als Donnacha O’Dea zum Opfer wurde: Der Slowroll von 2015
Im Jahr 2015 traf Donnacha O’Dea, eine irische Pokerikone und ehemalige WSOP-Finalist, am Finaltisch auf den damals weitgehend unbekannten Andreas Gann. O’Dea ging mit einem starken Zwei-Paar-All-In, und Gann – mit dem Nut Flush ausgestattet – ließ sich auffällig viel Zeit mit dem Call. Für Beobachter war klar: Hier wurde absichtlich verzögert, um O’Dea zu täuschen. Das nennt man im Pokerjargon einen „Slowroll“ – formal erlaubt, aber moralisch höchst fragwürdig.
Die Szene eskalierte emotional: Zuschauer und Kommentatoren hielten den Atem an – und jubelten dann umso lauter, als auf dem River ein Full House für O’Dea fiel, das Gann eliminierte. Der „Slowroller“ flog raus – und wurde damit unfreiwillig Teil eines der kultigsten Momente der Irish-Open-Historie.
Ein Jahrzehnt später: Das Irish Open 2025 läuft auf Hochtouren
Zehn Jahre nach diesem Vorfall läuft die Jubiläumsausgabe des Irish Open im ehrwürdigen Royal Dublin Society (RDS) – und sie bricht erneut Rekorde. Mit einem garantierten Preispool von 2,5 Millionen Euro ist es das bislang größte Irish Open aller Zeiten.
Der Main Event, der am 10. April begann, lockte allein am ersten Starttag 463 Spieler an die Tische. 114 davon sicherten sich ein Ticket für Tag 2. Angeführt wird das Feld aktuell vom Slowaken Martin Ilavsky mit 529.000 Chips, gefolgt von Andrii Nikitin (526.000) und dem Iren Philip Carroll (523.500).
Auch bekannte Namen sind im Teilnehmerfeld vertreten: Der britische Pro Jack Hardcastle ist mit 252.000 Chips solide unterwegs, während PokerStars-Botschafterin Caitlin Comeskey mit 107.000 Chips auf ein Comeback hofft.
Ein Festival für alle Spielertypen
Neben dem Main Event bietet das Irish Open 2025 eine breite Auswahl an Side Events. Besonders beliebt ist das „Mystery Bounty“-Turnier mit einem garantierten Preispool von 1 Million Euro – bei dem jeder Bustout eine Überraschung wert sein kann. Für High Roller gibt es zudem Turniere mit Buy-ins bis zu 10.000 Euro, die internationale Pros nach Dublin locken.
Die Stimmung vor Ort ist lebendig, international und geprägt von der besonderen Geschichte des Turniers. Gerade in diesem Jahr mischen sich nostalgische Rückblicke mit der Spannung eines laufenden Major-Events – eine seltene Kombination, die selbst routinierte Grinder elektrisiert.
Ein Turnier mit Geschichte – und vielen neuen Kapiteln
Die kommenden Tage versprechen packende Action an den Tischen, ein starkes internationales Feld und – wer weiß – vielleicht sogar einen neuen unvergesslichen Moment. Eines ist sicher: Das Irish Open 2025 wird nicht nur wegen seiner Zahlen, sondern auch wegen seiner Geschichten in Erinnerung bleiben.