Das Online Bezahlsystem giropay wurde zum Jahresende 2024 eingestellt

Als die deutschen Banken und Sparkassen im Jahre 2005 der Öffentlichkeit ihren neuen und eigens entwickelten Online Bezahldienst giropay vorstellten, war die Vorfreude groß. Nichts Geringeres als einen direkten Konkurrenten zu den übermächtig erscheinenden US-Finanzdienstleistern PayPal, Visa und Mastercard wollte man auf den Markt bringen. Dieses Vorhaben ist krachend gescheitert und die deutschen Banken und Sparkassen müssen Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro abschreiben.

Giropay – Eine simple sowie sichere Online Zahlungsmethode auch fürs Online Casino

 Der Bezahldienst wurde als deutsches Unternehmen ins Leben gerufen und hatte damit von vornherein einige bedeutende Argumente auf seiner Seite. So wurden keinerlei Kundendaten ins Ausland exportiert, sondern der gesamte Zahlungsvorgang sowie die Speicherung der Kundendaten auf Servern in Deutschland vorgenommen.

Die Bezahlung erfolgte auf der Basis einer Online Überweisung im Online Banking der Kunden, was dank PIN/Tan-Verfahren mit sehr hohen Sicherheitsstandards einher kam. Viele Online Händler und auch Online Glücksspielanbieter begannen schnell damit, giropay Zahlungen zu akzeptieren doch damit ist es nun vorbei.

Die Banken ziehen die Reißleine – Ein immer weiter abnehmender Marktanteil sorgt für das Aus

 Was als Großangriff auf die Marktführer gedacht war, entpuppte sich jedoch recht schnell als Rohrkrepierer. So lag die Anzahl der im gesamten im Jahr 2022 mit giropay vorgenommenen Transaktionen gerade einmal bei 23 Millionen. Der Marktführer im Bereich Online Transaktionen in Deutschland, PayPal konnte hingegen seine Position sogar noch weiter ausbauen. PayPal zufolge besitzen ganze 35 Millionen Deutsche ein Nutzerkonto bei dem E-Wallet Anbieter. 

Ende 2024 war Schluss und mit Wero steht vermutlich bereits das nächste Desaster vor der Tür

 Hohe Erwartungen und am Ende wohl viel Lärm um Nichts. So oder so ähnlich könnte man die Geschichte von giropay beschreiben. Zum Jahresende 2024 wurde giropay schließlich eingestellt und kann seitdem auch nicht mehr bei Online Wett-, Online Poker- sowie Online Casino Anbietern genutzt werden. Von Resignation gibt es bei den deutschen Banken allerdings keine Spur. Ganz im Gegenteil, das nächste Großprojekt steht bereits in den Startlöchern und diesmal soll es klappen.

 Die European Payments Initiative hat einen europäischen Zahlungsdienstleister ins Leben gerufen, der auf den Namen Wero hört. Dank ihm sollen grenzüberschreitend und ohne IBAN Geld versandt werden können und das alles dank den Handynummern der Beteiligten. Erweiternd soll Wero auch im Online Handel sowie stationär direkt in den Geschäften und Läden als Zahlungsmethode genutzt werden können.

Es darf allerdings bezweifelt werden, ob Wero tatsächlich zu einer Erfolgsgeschichte werden wird. So gaben in einer von Verivox vorgenommenen Befragung von 1 000 Personen nur 12 Prozent an, sie wüssten, was Wero ist. Aber wer weiß, vielleicht können ja schon bald Zahlungen mit Wero bei Online Poker-, Wett- oder Casino Anbietern vorgenommen werden.