Die dänische Glücksspielbehörde Spillemyndigheden veröffentlichte im vergangenen Monat ihren Jahresbericht über die Entwicklung des Vorgehens gegen illegales Glücksspiel. Während der Rest Europas mit immer strikteren Maßnahmen versucht, dem illegalen Online Glücksspiel Herr zu werden, kennt man in Dänemark derartige Probleme überhaupt nicht.
Mehrere europäische Länder wie Deutschland, Österreich, die Schweiz uvm. ächzen unter einem Marktanteil der illegalen Online Glücksspielanbieter von rund 40 %. Andere Schätzungen gehen sogar noch weiter und schreiben dem illegalen Bereich Marktanteile von 50 oder gar 80 % zu. Ist Dänemark daher das Vorbild schlechthin für ganz Europa?
Maßnahmen der dänischen Glücksspielbehörde gegen illegales Glücksspiel sind höchst effektiv und erfolgreich
Dänemark nimmt europa-, ja vielleicht sogar weltweit eine Vorreiterrolle im Kampf gegen illegales Glücksspiel ein. Bereits mit ihrem am 11. April 2024 veröffentlichten Jahresbericht sendete die Spillemyndigheden Schockwellen durch die Branche. Dänemark konnte nämlich eine Kanalisierungsquote von 90,2 % für seinen legalen Glücksspielmarkt erreichen. Eine Quote, die im Vergleich zu 2022 sogar noch einmal gesteigert werden konnte, denn im Jahr zuvor betrug die Kanalisierungsrate noch 89,2 %. Von derartigen Zahlen können andere Länder nur träumen, kratzen sie jedoch gerade einmal an der 50 % Marke.
Aber wie gelingt der dänischen Glücksspielaufsichtsbehörde diese europaweit einmalige Quote? Sicher ist, dass Dänemark einiges anderes, ja evtl. sogar richtigerzumachen scheint als seine Nachbarn. Aufschluss kann ein Blick in den Mitte März 2025 veröffentlichten Jahresbericht der Spillemyndigheden über ihren Kampf gegen illegales Glücksspiel geben. Am Ende des Jahresberichts veröffentlichte die Spillemyndigheden darüber hinaus bereits vorab die Kanalisierungsquote für 2024. Diese erreichte sogar noch einmal einen neuen Höchstwert von 90,29 %!
Dänische Glücksspielbehörde geht auf vielen verschiedenen Wegen aktiv gegen illegale Anbieter vor
Wie man dem Jahresbericht entnehmen kann, nimmt die Spillemyndigheden keine passive, sondern eine aktive Rolle im Kampf gegen illegale Online Anbieter an. So wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Partnerschaften wie etwa mit der Streamingplattform Twitch eingegangen. Dadurch kann die dänische Behörde Werbung von illegalen Anbietern auf der Plattform direkt melden. Twitch ist jedoch nicht allein auf der prominent besetzten Partnerliste, denn gleiche Partnerschaften wurden bereits mit Apple, Google sowie Facebook eingegangen.
Neu ist auch das Vorgehen gegen „Robux“. Dabei handelt es sich um eine digitale Währung des Computerspiels Roblux und diese wird von illegalen Anbietern entweder in Form von Preisgeldern vergeben oder als Zahlungsmethode akzeptiert. Aktiv ist die Spillemyndigheden jedoch auch im Internet unterwegs und sucht gezielt nach illegalen Online Casino Webseiten.
Die dänischen Behörden greifen dabei auf Semrush zurück, ein Tool, das auch von sogenannten Affiliates zum Steigerung des Webseitenbesuchs von dänischen Spielern genutzt wird. Aber auch Webseitensperren gehören zum Arsenal der dänischen Glücksspielbehörde. Von dieser Option macht sie allerdings kaum gebrauch, so wurden im vergangenen Jahr lediglich zwei Webseiten von dänischen Richtern gesperrt.