Poker ist ein Spiel voller Geschichte und Kultur, und nur wenige Geschichten sind so faszinierend wie die der „Dead Man’s Hand“. Diese sagenumwobene Hand, die eng mit dem Wilden Westen verbunden ist, ist tief in Legenden und Folklore verwurzelt. Lesen Sie weiter und erfahren Sie alles über ihre Ursprünge, ihre Bedeutung und ihren anhaltenden Einfluss auf Poker und die Popkultur.
Was ist die Dead Man’s Hand?
Dead Man’s Hand – die Hand des toten Mannes – das klingt einfach aufregend und und versetzt uns sofort in die Atmosphäre des Wilden Westens. Aber wie genau schaut dieses Pokerblatt eigentlich aus?
In ihrer bekanntesten Form besteht die Dead Man’s Hand aus zwei schwarzen Assen und zwei schwarzen Achten – einer Kombination aus zwei Paaren. Der Begriff bezog sich jedoch nicht immer ausschließlich auf diese Karten. Historische Quellen zeigen, dass sich ihre Zusammensetzung im Laufe der Zeit verändert hat. Beispiele:
- 1903 beschrieb die Encyclopedia of Superstitions, Folklore, and the Occult Sciences of the World die Hand als „Buben und Siebener“.
- 1907 definierte Hoyle’s Games sie als „Buben und Achten“.
- Erst in den 1920er-Jahren setzte sich die heutige Interpretation – Asse und Achten – durch, und zwar aufgrund ihres Zusammenhangs mit dem Tod einer berüchtigten Figur des Wilden Westens.
Die Verbindung zu Wild Bill Hickok
Die Dead Man’s Hand ist untrennbar mit James Butler „Wild Bill“ Hickok verbunden, einer legendären Gestalt, die den ungezähmten Geist der amerikanischen Grenze verkörperte. Hickok war Soldat, Gesetzeshüter, Glücksspieler und Schausteller, bekannt für seine mutigen Taten und seinen scharfen Schuss. Am 2. August 1876 fand Hickok in Deadwood, South Dakota, ein dramatisches Ende. Er ist der „tote Mann“, nach dessem Schicksal das Pokerblatt benannt wurde:
Während er in einem Saloon Poker spielte, wurde er von Jack „Crooked Nose“ McCall, einem verbitterten Glücksspieler, hinterrücks erschossen. Der Legende nach bestand Hickoks letzte Hand aus den ikonischen zwei schwarzen Assen und zwei schwarzen Achten. Die Identität der fünften Karte bleibt bis heute ein Rätsel, obwohl einige Darstellungen eine rote Karte hinzufügen, oft den Karo-Buben, um die Szene künstlerisch zu gestalten. Rot ist schließlich die Farbe des Blutes und daher in diesem Zusammenhang besonders symbolträchtig.
Ist die Dead Man’s Hand im Poker ein Glücksbringer?
Aus strategischer Sicht kann ein Zwei-Paar-Blatt mit Assen und Achten in Texas Hold’em unter den richtigen Umständen stark sein. Two-Pairs zählen zu den besten Poker Starthänden. Wenn das Board zum Beispiel unpaarig ist und keine unmittelbare Gefahr eines Flushs oder einer Straße besteht, hat diese Hand ein erhebliches Potenzial. Doch die historische Verbindung zu Hickoks Tod verleiht ihr eine Aura des Unglücks.
Spieler, die die Dead Man’s Hand ausgeteilt bekommen, fragen sich möglicherweise, ob sie Hickoks mutigen Geist heraufbeschwören – oder eher das Schicksal herausfordern. Auf den besten Poker Seiten, die eine Vielzahl von Spielen und attraktive Boni für Einsteiger und Profis bieten, können Sie das herausfinden.
Merkmal | Details |
Name | Dead Man’s Hand |
Standard-Zusammensetzung | Zwei schwarze Asse, zwei schwarze Achten |
Fünfte Karte | Unbekannt (historisch nicht dokumentiert, oft künstlerisch ergänzt, z. B. Karo-Bube) |
Variationen | 1903: „Buben und Siebener“ 1907: „Buben und Achten“ Ab 1920er: „Asse und Achten“ |
Die Dead Man’s Hand in der Popkultur
Der mystische Reiz der Dead Man’s Hand reicht weit über Pokertische hinaus und findet sich in Büchern, Filmen, Musik und Videospielen wieder.
- Literatur: In seinem berühmten Roman Einer flog über das Kuckucksnest beschreibt Ken Kesey den Protagonisten Randle McMurphy mit einem Tattoo der Dead Man’s Hand.
- Film und Fernsehen: Die Hand wird in Klassikern wie Stagecoach und Der Mann, der Liberty Valance erschoss erwähnt, ebenso wie in modernen Serien wie Akte X und Criminal Minds. Die HBO-Serie Deadwood (siehe unten) integriert diese ikonische Geschichte natürlich in ihre Handlung.
- Musik: Künstler von Bob Dylan bis Motörhead beziehen sich in ihren Liedern auf die Dead Man’s Hand und verbinden dieses Blatt mit Risiko, Rebellion und Schicksal handeln.
- Videospiele: Titel wie Fallout: New Vegas, Hearthstone und – passend zum Wildwest-Ursprung – Red Dead Redemption 2 greifen den legendären Status der Dead Man’s Hand als Teil ihrer Handlung auf.
Fazit
Die anhaltende Faszination für die Dead Man’s Hand liegt in ihrer perfekten Mischung aus Geschichte, Geheimnis und Symbolik. Sie verkörpert die Romantik und die Gefahren des Wilden Westens, einer Zeit, in der jeder Einsatz – sei es am Pokertisch oder im Leben – von hohen Risiken geprägt war.
Von ihren weniger feierlichen Ursprüngen bis zu ihrem gefeierten Platz in modernen Medien bleibt die Dead Man’s Hand ein Beweis für die Macht des Geschichtenerzählens, kulturelle Legenden zu erweitern und ihnen immer wieder neue Facetten hinzuzufügen. Das Pokerspiel wird durch solche Traditionen zum Fenster in eine mythische Vergangenheit, das man nicht nur spielt, um zu gewinnen.