Der österreichische Novomatic AG Konzern ist eines der größten sowie erfolgreichsten Glücksspielunternehmen bzw. einer der größten Sportwettenanbieter der Welt. Novomatic ist in mehr als 50 Ländern vertreten, beschäftigt über 25 000 Mitarbeiter und machte im Jahre 2023 einen Umsatz von ca. 3,2 Milliarden Euro.
Zuletzt gab es allerdings Neuigkeiten aus der Konzernzentrale im österreichischen Gumpoldskirchen, die auf eine Umstrukturierung hindeuten. Unterstrichen wird dies etwa durch einen spektakulären Verkauf sowie einen nicht minder spektakulären Kauf.
Ziel Wachstum auf internationalen Märkten – Novomatic kauft französische Casino Gruppe
Der österreichische Weltkonzern gab in einer Pressemitteilung kürzlich bekannt, dass man sich auf eine Übernahme der Casino Gruppe Viking Casinos SAS mit dem französischen Glücksspielunternehmen verständigt habe. Der Deal hängt nun nur noch an einigen „Bedingungen wie behördlichen Genehmigungen“. Die Tinte unter der Kaufvereinbarung ist allerdings bereits trocken. Bei Novomatic sah man die Chance, seine „internationale Wachstumsstrategie auf dem französischen Markt“ fortzusetzen.
So äußerste sich der Vorstand der Novomatic AG, Stefan Krenn, kurz nach der finalen Einigung mit dem französischen Glücksspielspezialisten. Aber auch auf der französischen Seite zeigte man sich erleichtert. Dank „der Übernahme durch Novomatic eröffneten sich neue Möglichkeiten für Wachstum und Weiterentwicklung“, gab der CEO von Viking Casinos SAS, Luc Le Borgne, zu Protokoll. Bei der Viking Casinos SAS handelt es sich um einen Betreiber von Live Gaming Studios. Von diesen unterhält das Unternehmen mit Sitz im Falaise zehn an der Zahl, verteilt über ganz Frankreich.
Erst kürzlich sorgte Novomatic mit dem Verkauf seiner Tochter Admiral für Aufsehen
Man kann den Kauf der Viking Casinos SAS durchaus als direkte Reaktion auf den spektakulären Verlauf der Admiral Gruppe werten. Mit der Übernahme durch Tipico zieht sich Novomatic nämlich faktisch vollständig vom heimatlichen Sportwettenmarkt zurück. Bereits zum damaligen Zeitpunkt begründete Novomatic den Schritt weg von den Sportwetten in Österreich mit der „stärkeren Fokussierung auf die internationale Geschäftsausrichtung als globaler Innovationsführer“.
Für die Branchenexperten kam dieser Schritt überraschend. Wie durch den Kauf der Viking Casinos SAS allerdings nun deutlich wird, hat Novomatic sich umfassend auf diese strategische Neuausrichtung vorbereitet. Der Blick des Glücksspielgiganten aus Gumpoldskirchen dürfte sich allerdings nicht nur Richtung Frankreich richten. Man darf daher gespannt sein, welche Pressemitteilungen aus Österreich schon in naher Zukunft diesen Schritt noch deutlicher untermauern werden.