Der Wettskandal um den italienischen Nationalspieler Sandro Tonali von Newcastle United war prinzipiell bereits abgearbeitet. Tonali wurde zehn Monate gesperrt und darüber hinaus in Großbritannien zu einer Haftstrafe von zwei Monaten auf Bewährung verurteilt. Dazu kam eine achtmonatige Therapie für seine Spielsucht. Nun kommen jedoch neue Anschuldigungen gegen Tonali sowie elf weitere Fußballprofis auf, unter denen sich gleich mehrere Nationalspieler befinden. Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat bereits Ermittlungen aufgenommen.
Neues aus Italien oder Wettskandal 2.0
Es hört sich wie eine Wiederholung eines schlechten Films an, was mehrere italienische Medien am 11. April 2025 übereinstimmend berichteten. Selbst einige der Protagonisten blieben gleich, denn unter den zwölf Fußballprofis, die im Visier der Mailänder Staatsanwaltschaft gelandet sind, befinden sich mit Sandro Tonali sowie Niccolo Fagioli zwei alte Bekannte. Selbst die Vorwürfe sind identisch, es geht um illegale Sportwetten, mal wieder muss man fast schon sagen.
Im Zuge der Ermittlungen erließ die Staatsanwaltschaft auch fünf Haftbefehle jedoch gegen keinen der zwölf Profis. Dabei handelte es sich um Personen, die ein Juweliergeschäft in Mailand betrieben, das als Dreh- und Angelpunkt der Wetttätigkeiten diente. Ihnen wird vorgeworfen, Verkäufe vorgetäuscht und so die Wetten abgewickelt zu haben. Auch Geldwäschevorwürfe stehen in den Haftbefehlen, ein Verdacht, der durch die Beschlagnahmung von 1,5 Millionen Euro untermauert wird.
Ermittlungen wegen illegaler Sportwetten gegen das Who is Who des Weltfußballs
Die Mailänder Strafverfolgungsbehörden werteten im Rahmen ihrer Ermittlungen auch die Handys von Tonali und Fagioli aus. Dadurch kamen sie den anderen in die illegalen Wetten involvierten Fußballprofis auf die Schliche. Die beiden Hauptverdächtigen sollen nämlich aktiv Spielerkollegen angeworben haben. Im Gegenzug hätten sie Bonusangebote und Schulden erlassen bekommen. Die beiden prominentesten auf der Liste der verdächtigen Profis dürften zweifellos Weston McKennie von Juventus Turin sowie Ángel Di María gehören.
Des weiteren wurden Ermittlungen gegen Alessandro Florenzi, Raoul Bellanova, Nicolo Zaniolo sowie Leandro Paredes eingeleitet. Die vom Mailänder Juweliergeschäft aus organisierten illegalen Online Sportwetten sollen von den Verdächtigen im Zeitraum zwischen Dezember 2021 und Oktober 2023 platziert worden sein. Auf Fußballspiele sollen sie dabei jedoch nicht gewettet haben. Den Fußballprofis drohen im Falle einer Verurteilung harte Strafen angefangen von Geldstrafen bis hin zu Disziplinarstrafen (einschl. Sperren) des Fußballverbandes.